Oldenburg /Koblenz Erfolg im Kampf gegen illegalen Handel im Darknet: Nach monatelangen Ermittlungen unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz (Rheinland-Pfalz) wurde am Montag ein Darknet-Marktplatz mit zuletzt fast 500 000 Nutzern stillgelegt. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, handelt es sich um den „vermutlich weltweit größten illegalen Marktplatz im Dark-Market“. Dabei handelt es sich um einen verschlüsselten Bereich des Internets, der oft für Straftaten genutzt wird. Gehandelt worden seien vor allem Drogen. Die 2400 Verkäufer hätten aber auch Falschgeld, Schadsoftware, gestohlene oder gefälschte Kreditkarten und mehr angeboten.
Wesentlich Anteil am Erfolg hat nach Angaben des Koblenzer Generalstaatsanwalts Jürgen Brauer die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg. „13 Beamte aus Oldenburg haben rund um die Uhr über Monate ermittelt und uns wesentlich unterstützt“, lobte der Chef der Koblenzer Behörde.
Hintergrund der Zusammenarbeit mit Oldenburg seien Kapazitätsengpässe in Koblenz, erläuterte Brauer. Die Ermittler seien ausgelastet gewesen mit dem Fall Cyber-Bunker, ein früherer Nato-Bunker in Traben-Trabach bei Koblenz, in dem Hunderte Darknet-Server betrieben wurden. Auch die Ermittlungen zu dem am Montag geschlossenen Darknet-Marktplatz gingen auf diesen Fall zurück. „Wir haben bundesweit gefragt, wer helfen kann; die Oldenburger haben sich gleich gemeldet“, sagte Brauer.
Neben den Landeskriminalämtern Niedersachsen und Rheinland-Pfalz hatten Fahnder aus Koblenz und Oldenburg mit amerikanischen, britischen, dänischen, ukrainischen und Behörden weiterer Länder zusammengearbeitet.
Die Polizei Oldenburg, die die Ermittlungen übernommen hatte, nahm an der deutsch-dänischen Grenze einen Mann (34) fest. Der Australier soll die Plattform betrieben haben. Er kam zunächst in Oldenburg in U-Haft, wie Polizeipräsident Johann Kühme auf Nachfrage mitteilte.