Emden /Oldenburg Die Hochschule Emden/Leer und die Universität Oldenburg können ihre Pläne zum Aufbau eines Forschungs- und Technologiezentrums für die Weiterentwicklung ihres „HyperPodX“-Projektes in die Tat umsetzen. Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat jetzt die Zusage für eine Anschubfinanzierung in Höhe von 290.000 Euro erteilt, wie die Hochschule Emden/Leer nun mitteilte. Geforscht wird zur Entwicklung eines Fahrzeuges, das eines Tages Passagiere mit Schallgeschwindigkeit durch ein Röhrensystem transportieren soll.
Die Förderung werde zur Einrichtung einer Stelle, die auf zwei Mitarbeiter aufgeteilt ist, genutzt, die in den kommenden drei Jahren den Aufbau eines europäischen Forschungsverbunds und die Einreichung eines EU-Antrags koordinieren werde, hieß es. Dadurch solle das europaweit bereits vorhandene Wissen zur Hyperloop-Technologie (Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem) gebündelt und zudem geprüft werden, ob eine Reaktivierung der ehemaligen Transrapidstrecke im emsländischen Lathen eine mögliche Option wäre. Mit der Initiierung des sogenannten „European Hyperloop Technology Center“ (EUHyTec) könne man bundes- und europaweit eine Spitzenposition einnehmen, so Prof. Dr. Walter Neu, der das HyperPodX-Projekt seitens der Hochschule gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Schüning betreut.
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„Die Transrapidversuchsanlage in Lathen bietet weltweit einzigartige Voraussetzungen für die Umsetzung“, erklärt Schüning. Doch auch in Emden und Oldenburg möchte man die bisherigen Arbeiten mit dem Projekt „HyperPodX“, die bereits in die Lehre eingeflossen sind, weiterführen. So gibt es laut Neu Überlegungen und Gespräche mit der Stadt und Industriepartnern, eine maximal 500 Meter lange Testrecke in der Nähe der Hochschule zu realisieren. „So könnte hier praktisch die Vorentwicklung stattfinden, die zur weiteren Forschung in Lathen genutzt wird“, so die Professoren.
Bereits dreimal ist in den vergangenen Jahren ein in der Besetzung wechselndes studentisches „HyperPodX“-Team im Rahmen des internationalen Hyperloop-Wettbewerbs nach Kalifornien gereist, um dort an der Pod Competition (Transportkapseln) teilzunehmen – zweimal kam man ins Finale. Bei dem Wettbewerb geht es darum, die Vision von Tesla-Chef Elon Musk zu unterstützen, Passagiere mit mehr als 1000 Stundenkilometern sehr umweltfreundlich an ihr Reiseziel befördern zu können.