Hahn-Lehmden Noch einmal im „Hahner Hof“ ein Glas Bier trinken und die über Hahn-Lehmden hinaus bekannten Frikadellen essen: Das ließen sich am Sonntag viele Besucher der früheren Gaststätte nicht entgehen. Heiko Menke hatte zum letzten Bier im „Hahner Hof“ eingeladen, um sich von dem früheren Treffpunkt standesgemäß zu verabschieden. In einigen Wochen wird das Haus, wie berichtet, abgerissen.
Bei vielen weckte der Besuch in der Gaststätte, die vor gut 25 Jahren den Betrieb einstellte, Erinnerungen. So war es für Uwe Bohlen selbstverständlich, nach dem Tischtennistraining beim TuS Lehmden mit den anderen in den „Hahner Hof“ zu gehen und bei Bier und Frikadelle den Abend ausklingen zu lassen. „Auch nach unseren Spielen kamen wir hierher, manchmal von den Spielern der gegnerischen Mannschaften begleitet. Und alle wollten unbedingt die Frikadellen essen, die Marga Willers zubereitet hatte.“
Woran sich Bohlen noch erinnert, war die Disco, die regelmäßig im Saal der Gaststätte stattfand. Hier trafen sich nicht nur Jugendliche aus Hahn-Lehmden. „Gefühlt habe ich hier heute nur Gänsehaut pur. Es ist klasse, hier noch einmal zusammenzukommen und die alten Zeiten aufleben zu lassen“, sagte er.
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Auch Franz Decker schwelgte in Erinnerungen, als er mit einem Glas Bier in der Hand am Tresen stand. „Ich war aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Hahn tätig, und es war Tradition, nach dem Dienst am Donnerstagabend hierher zu gehen. Wenn der Wirt Franz Willers Feierabend machen wollte, ging er mit seiner Hand durch das Gesicht. Auch wurden bei den leeren Tischen die Glühbirnen rausgeschraubt, so dass es in der Gaststätte immer etwas dunkler wurde.“
Es gab noch viele weitere Geschichten, die an diesem Tag wieder auflebten. Allgemein wurde gerade von den Älteren bedauert, dass es heute immer weniger richtige Kneipen gibt. „Es ist leider so wie es ist“, stellte ein Gast etwas resignierend fest.
Das letzte Bier im „Hahner Hof“, zu dem der jetzige Eigentümer Heiko Menke eingeladen hatte, wurde dennoch genossen. Mit dem anstehenden Abriss wird ein weiteres Objekt, das zum Ortsbild dazu gehörte, verschwunden sein. Hier soll künftig ein Haus mit Geschäftsräumen seinen Platz finden.