Bad Zwischenahn Als im vergangenen Jahr die Arbeitslosenquote im Ammerland im Juni, September, Oktober und November auf den Wert von 3,4 Prozent sank, war das schon eine außergewöhnlich gute Entwicklung. „Dass der Landkreis diese Zahl schon im April 2018 unterbieten würde, hätte ich jedenfalls nicht geglaubt“, sagte Kevin Schmidt, Leiter der Bad Zwischenahner Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit, am Dienstag bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitslosenzahlen.
Nur noch 2216 Personen waren im abgelaufenen Monat arbeitslos gemeldet, 205 weniger als im März und 242 weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 9,8 Prozent reduziert. Bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren liegt die Arbeitslosenquote sogar nur noch bei 2,5 Prozent (April 2018: 2,7 Prozent).
Von einem guten Arbeitsmarkt will Schmidt aber dennoch nicht sprechen. „Das wäre er, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleich zufrieden mit der Entwicklung wären. Für die Arbeitnehmer ist der Markt hervorragend, für die Arbeitgeber dagegen extrem schwierig“, so Schmidt.
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Und auch für die Mitarbeiter von Arbeitsagentur und Jobcenter macht die Entwicklung die Arbeit nicht unbedingt einfacher. „In dieser Situation steigt der Anteil an Arbeitslosen bei denen er schwieriger ist, sie in Arbeit zu vermitteln“, so Schmidt.
Nach wie vor sei ein hohes Alter ein Problem. Auch in der Altersklasse ab 55 Jahren sinken die Arbeitslosenzahlen zwar. Dennoch zögerten Arbeitgeber nach wie vor, ältere Mitarbeiter einzustellen – für Schmidt unverständlich. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könnten Betriebe von den in der Regel sehr berufserfahrenen und zuverlässigen Mitarbeitern profitieren.
Trotz der bekannten Probleme sind Schmidt und Günter Siebels, Leiter des Jobcenters beim Landkreis Ammerland, grundsätzlich natürlich zufrieden mit den positiven Zahlen – und optimistisch, was das weitere Jahr angeht. Eine Quote von 3,0 im Sommer oder Herbst wollen sie zumindest nicht mehr ausschließen.
Und vielleicht gelingt es dann ja auch einmal wieder, den ewigen Konkurrenten im Agentur-Geschäftsbezirk Oldenburg-Wilhelmshaven einzuholen. Der Landkreis Oldenburg mit der Agentur-Geschäftsstelle in Wildeshausen lag im April mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent nur noch haarscharf vor dem Ammerland.