Bad Zwischenahn /Ammerland Der Fahrrad-Tourismus bringt dem Ammerland eine Menge Besucher – und auch einiges an Geld in die Kassen. Mit seinen 20 Themenrouten hat der Landkreis auch eine Menge zu bieten. Dennoch gibt es eine Menge Potenzial für Verbesserungen, sagen die Routenpaten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC.
15 dieser Routenpaten sind immer wieder unterwegs, um die Radwanderwege im Landkreis abzufahren, auf Schäden hinzuweisen und Verbesserungen vorzuschlagen. Und davon gebe es im Moment eine ganze Menge, sagt der Sprecher der Routenpaten, der Bad Zwischenahner Friedhard von Seggern.
Zwei große Baustellen haben die Routenpaten ausgemacht: Die Wege selbst und die Beschilderung.
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Bei dieser gebe es ziemlich viel Wildwuchs – zusätzlich zu den Schildern für die Themenrouten sind nämlich in den letzten Jahren Knotenpunktsysteme aus Nachbarlandkreisen ins Ammerland verlängert worden. Aus Friesland und Ostfriesland zum Beispiel bis nach Apen und Westerstede. Bei der Beschilderung gehen aber viele Kommunen ihren eigenen Weg – Verwirrung für die Radwanderer ist die Folge.
Und während das Wegweiser-System in Bad Zwischenahn ziemlich dicht ist, sehen die Routenpaten in anderen Gemeinden wie Edewecht generell Nachholbedarf.
Der Vorschlag der Routenpaten: Die Themenrouten sollten auch im Ammerland durch ein Knotenpunktsystem ergänzt werden. Bei diesem System können die Radwanderer wählen, welche Knotenpunkte sie anfahren wollen und so längere oder kürzere Strecken planen.
Basis, sowohl für Themenrouten als auch für ein Knotenpunktsystem, sind aber vernünftig befahrbare Wege und deutlich sichtbare Schilder, meint Friedhard von Seggern. Und auch da gebe es noch Nachholbedarf. Bei den Wegen seien es vor allem einige der historischen Kirchwege, die einfach zu eng und oft ausgefahren sind. „Da kann man natürlich nicht einfach die Axt anlegen und die Wege breiter machen, gerade diese Wege sind ja landschaftlich besonders reizvoll“, sagt von Seggern. Teilweise könne es aber schon helfen, die ausgetretenen Wege aufzuschütten. Und auch innerhalb der Ortschaften glichen die Radwege oft einem Flickenteppich.
Und schließlich müsse die Beschilderung vereinheitlicht und die Standorte regelmäßig überprüft werden. Häufig seien Schilder nach vielen Jahren kaum noch zu sehen.
Von den Gemeinden wünschen sich die Routenpaten jeweils einen festen Ansprechpartner, dem Mängel und Probleme schnell und unkompliziert mitgeteilt werden können.
Bei Frank Bullerdiek von der Ammerland -Touristik haben die Routenpaten mit ihrem Anliegen offene Türen eingerannt. „Viele der Wünsche der Routenpaten haben wir auf der Agenda“, sagt er. So sei es möglich, für die Einrichtung eines Knotenpunktsystems Fördermittel zu beantragen. Allerdings seien bisher noch keine politischen Beschlüsse dazu gefasst. Auch die Idee, in jeder Gemeinde einen Radverkehrsbeauftragten zu benennen, unterstützt Bullerdiek. Das würde die Arbeit der Routenpaten, für die er sehr dankbar sei, deutlich erleichtern.
Die Instandhaltung und Aufwertung der Wege sei allerdings arbeitsintensiv – gerade, wenn es um die Kirchwege gehe. „Ich weiß, dass die Belastung der Bauhöfe sehr hoch ist“ – vieles werde sich nicht von heute auf morgen ändern lassen. Lohnen würde es sich – die Routenpaten würden das Ammerland gerne zur ADFC-Radreiseregion und damit für Radtouristen noch attraktiver machen – noch fehlen aber die Voraussetzungen dafür.