Wiefelstede Gleich zu Beginn des Konzertes des Männergesangvereins „Liedertafel 1880“ Wiefelstede herrschte am Freitagabend leichte Gänsehautstimmung. Unter Klavierbegleitung von Martin Meyer war von fern ein starkes melodisches Summen gesetzter Männer zu hören, die nacheinander zur Bühne schritten. „Conquest of Paradise“ heißt die Melodie, mit der sich Boxweltmeister Henry Maske in seiner aktiven Zeit vor jeden Kampf in den Boxring begleiten ließ. Das Summen steigerte sich zum Ende des Liedes zu einem lauten Crescendo und brachte den Saal zu Beifallsstürmen.
Die Stimmung war da: Ausgelassen. Fröhlich. Fidel. Das Programm des Abends eine schöne Mischung aus Klassik und Pop. Beherrscht von zwei Solisten. Susanne Werner (Gesang) und Manuel Bunger (Gitarre, Gesang).
Sehr nachdenklich ging es bei Leonard Cohens „Halleluja“ zu. Auf Plattdeutsch. In der plattdeutschen Übersetzung handelt das Lied von der großen Weihnachtsflut 1717 an der Nordsee. Von Bunger eindrucksvoll vorgetragen. Zu Beginn nur von ihm allein, dann folgte das bekannte Halleluja mit den 40 Männern der Liedertafel. Moderator Dr. Tim Unger, Pastor in Wiefelstede, zeigte sich stolz, dass es in Wiefelstede einen so begabten Musiker gibt.
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Eine schöne Idee war es, den scheidenden Dirigenten István Benkóczy mit Volksweisen aus Italien und Variationen aus der „Forelle“ zu verabschieden. Er dirigierte ein letztes Mal den Chor mit Schubert, Carl Maria von Weber und Mozart. Der ungarische Dirigent hatte 33 Jahre den Chor geleitet.
Nach der Pause brillierte Susanne Werner mit ihrem Einstieg „Ham’se nich nen Mann für mich?“ frei nach Bully Buhlan und Evelyn Künneke. „Ausgesprochen gute Qualität“, sagte dann auch Tammo Feller. Er muss es wissen, ist er doch Leiter des Posaunenchores Ofenerdiek und singt den 2. Tenor beim MGV Frohsinn in Bokel.
Besonders launig gestaltete Pfarrer Unger seine Moderation. Bei der Ansage des Liedes „Copacabana“ schwärmte er geradezu von den Mädchen, „die dort mutmaßlich bibellesend am Strand entlanglaufen sollen“, habe er gehört.
Johannes Wellbrock und Peter Kossendey wurden jeweils für 50-jährige Chormit-gliedschaft vom Präsidenten des Oldenburgischen Sängerbundes, Gerhard Brunken, und dem Präsidenten des Landesmusikrates, Johannes Münter, geehrt.